Textatelier
BLOG vom: 04.02.2023

SOCIAL-MEDIA und die Freude an der Nicht-Existenz

Wie man Zeit spart und Aufregungen minimiert

von Werner Eisenkopf, Runkel/D.

 


Computer-Arbeitsplatz
 

Wenn Menschen auf andere Menschen neugierig sind und etwas über diese wissen wollen, dann wird man in der CH, in A oder in D meistens eine Google-Suche im Internet machen. Was dabei herauskommt, ist vorher nie absehbar und oft auch zufallsbedingt. Meistens fündig werden die Sucher dann in den sogenannten Sozialen Medien, in Denglisch "Social Media" genannt. Das ist dann meistens FACEBOOK, TWITTER und noch ein paar Andere. Je nach der Mitteilsamkeit und Selbstdarstellungswut der "Gesuchten" kann man mehr oder weniger Infos und Details über sie erfahren. Manchmal sogar im Handy-Knipsfoto bildlich sehen, was ER oder SIE hier und da gar als letztes Mittagessen bestellt hatte (Schnitzel mit Pommes und viel Ketchup oder Currywurst?) und wie toll oder auch übel selbiges dann geschmeckt haben soll.

Doch gilt dies nicht für alle Bürger, Menschen und Subjekte! Neben denen, die freimütig ihr ganzes Leben frei präsentieren, die also faktisch wie von "BIG BROTHER" bis in die kleinsten Dinge beobachtbar sind, gibt es immer noch eine gewisse Anzahl "Verweigerer" und das sind dann die "Nicht-Existenten" oder die, die "im Dunkeln" leben. Krasser ausgedrückt, sind das die "Netz-(Un)Toten" ...

Natürlich muss man auch abziehen, dass eine Menge älterer Menschen manchmal weder Computer besitzen noch sich irgendwie überhaupt im Internet, kürzer "Netz" genannt, aufhalten oder bewegen. Doch geht es jetzt hier nicht um diesen Personenkreis. Selbst manche Leute, die seit Jahrzehnten mit EDV zu tun hatten, also schon lange vor der Existenz eines Internets, verweigern sich freiwillig und absichtlich dieser ganzen Selbstdarstellung in der "Social Media" und freuen sich über den gewollten eigenen "Nichtexistenz-Status" – wohl ähnlich wie "nichtlebende Vampire" und andere märchenhafte Dunkelwesen.

Allein die Verzweiflung, die "Suchende" nach einer Weile ergreift, wenn sie nirgends ein "Profil" oder eine Ausplauderei mit Bildern zu den so "Gesuchten" finden, amüsiert beachtlich. Nichts in FACEBOOK, nichts in TWITTER, nichts in INSTAGRAM, nichts in YOUTUBE oder TikTok? Wie kann sowas nur sein? Was sind das für "schlechte" Leute?

Nun, als selbst Betroffener, also als laut Netz demnach "Netz-Toter", fühlt sich der Autor dieser Zeilen trotzdem irgendwie quicklebendig und strebt keine Änderung dieses Zustands an. Man ist ja auch so im realen Leben auf vielfältige Art und Weise erreichbar. Man kann eine E-Mail hierher schreiben oder eine SMS, man könnte anrufen oder sogar an der Tür klingeln und dann miteinander eine verbale Kommunikationsform namens "Gespräch" führen, die vermutlich sogar schon bei den seligen Neandertalern irgendwie damals geklappt haben dürfte, wenn auch zugegebenermassen wohl mit etwas "anderem und kleinerem" Wortschatz. Teilweise wohl sogar nur mit Grunzlauten? Leider hatten die Neandertaler noch keine Handys und keine Tonaufzeichnung davon. Es wird also von manchen nicht als Nachteil empfunden, für das NETZ quasi "tot" zu sein.

Auf der anderen Seite stehen gewisse Vorteile. Man hat als "NETZ-(Un)Toter" einfach mehr Zeit und weniger Magengeschwüre. Mehr Zeit, weil man nicht im Takt weniger Minuten immer wieder auf das Handy gucken muß, ob nicht doch wieder irgendein 'Like' (ein Daumenzeichen, nach oben oder unten zeigend, als Lob oder Tadel) mehr das eigene gepostete "Schnitzelbild mit Pommes" gelobt hat oder gar einen neuen Kommentar das eigene Selbstbewusstsein fördert oder auch niederdrückt mit Lob oder Tadel und oft von völlig Unbekannten. Unbekannte also, die man als "24h-Netz-Modernmensch" dann deswegen ja auch erst mal "googeln" musste und sich Gedanken zu angemessenen und natürlich oft noch 'gendergerechten' Reaktionen machen musste, usw. pp ...

Man hat auch positiv viel weniger Magengeschwüre als "Netz-(Un)Toter" durch das Nicht-Mitbekommen bzw. Ignorieren unzähliger "Shitstorms" (wörtlich oder freier übersetzt: Eine künstlich hochgebauschte Aufregung vieler Leute, wegen oft nur mickrigster und unwichtigster Kleinigkeiten), diese Handlung dann eben gemäss dem uralten Lebens-Rezept: "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!" (extra hier mal in bundesdeutscher Schreibweise mit hartem "ß", aber ohne Zwangs-Gendern! geschrieben) ...

24-Stunden-Netzsüchtige denken arrogant oft nur, dass Sie selbst ja absolut nur die "modernen und fortschrittlichen Menschen" seien und diese "Anderen", die Alles "sparsamer" bis sogar "verweigernd" NICHT mitmachen, seien die "Zurückgebliebenen" und somit etwas, was man früher "abwertend und kolonialistisch" womöglich gar als "(Netz-)Hottentotten" bezeichnet hätte, was man heute aber so nicht mehr aussprechen dürfe. Wenn überhaupt, dann eher noch als gendergerecht geschrieben "Netz-Hottentott*In" oder so ähnlich ...

Weitere Vorteile der teilweisen Ignorierung des NETZes sollen in späteren Beiträgen noch aufgezeigt werden. Dabei auch vielleicht noch, wie man es schaffen kann, dass der eigene alte Hund virtuell fast zum "gefrässigen Monster" wird. Nämlich via Videokamera und Zeitlupe schon fast wie ein 'Tyrannosaurus Rex' (eine bekanntlich längst ausgestorbene Saurier-Art mit sehr viel Fleisch-Hunger) via YouTube-Videoclip rüberkommt. Nämlich wenn der Wauwau hungrig und gierig nach dem hingehaltenen Brötli schnappt und dabei beinahe dazu, also ZUM BRÖTLI, noch additiv eine kleine unfreiwillige Frischfleisch-Zugabe von einem der Finger des ihn nur lieb fütternden Herrchens erwischt hätte.

Dabei hat der alte Hund zweifellos keine Ahnung davon, dass mit der "Spanisch-Brötli-Bahn" 1847 ein verkehrspolitischer Schweizer Meilenstein in Form der Schweizer Nordbahn begonnen hatte und vom noblen Ess-Geschmack der feinen Zürcher damals. Doch das ist wiederum eine ganz andere Geschichte und hat auch mit Büchern zu tun – die kommt hier im Textatelier eben ein Andermal. Das Jahr 2023 hat ja auch gerade erst begonnen.

 

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