Textatelier
BLOG vom: 29.09.2014

Medien: Mehr Propaganda als objektive Nachrichten

Autor: Richard Gerd Bernardy, Dozent für Deutsch als Fremdsprache, Viersen/Westdeutschland
 
 
Hellhörige, Skeptiker und Medienkonsumenten, die nicht alles „schlucken“, was ihnen geboten wird, beobachten und lesen neben den öffentlich-rechtlichen Medien und neben den Zeitungen auch alternative Seiten aus dem Internet.
 
Ein Beispiel unter anderen ist http://propagandaschau.wordpress.com
 
DIE PROPAGANDASCHAU zeigt auf, welche Nachrichten, vor allem über die weltpolitische Lage, einseitige Propaganda sind.
 
Wikipedia bezieht sich auf eine Publikation von So Norstedt u. a.: From the Persian Gulf to Kosovo – War Journalism and Propaganda. In: European Journal of Communication 15 (2000), Seiten 383–404, in dem der Begriff so definiert wird:
 
Propaganda (von lateinisch propagare, weiter ausbreiten, ausbreiten, verbreiten) bezeichnet einen absichtlichen und systematischen Versuch, öffentliche Sichtweisen zu formen, Erkenntnisse zu manipulieren und Verhalten zum Zwecke der Erzeugung einer vom Propagandisten oder Herrscher erwünschten Reaktion zu steuern.“
 
Die Medien unterschiedlicher Gesellschaftsformen, etwa in der Zeit des „Kalten Kriegs“ unterstellten der jeweiligen Gegenseite, dass ihre Berichte „Propaganda“ seien. In Diktaturen sind sie es immer.
 
In Demokratien mit Meinungs- und Pressefreiheit gehen die Bürger davon aus, dass die Nachrichten objektiv sind, also nicht nur die Sicht aus einer Seite betrachten. Die oben genannte Website zeigt aber auf, dass das nicht stimmt. Für die Meinungsbildung wichtige Details werden einfach unterschlagen, Behauptungen und Meinungen als Fakten deklariert, Feindbilder aufgebaut.
 
Dass in Deutschland der „Tagesschau“ und den „Tagesthemen“ nicht zu trauen ist, kommt den meisten Fernsehzuschauern nicht in den Sinn. Dabei suggerieren schon die Titel „Schau“ und „Themen“, dass es nicht immer um reine Fakten geht. Reporter von ARD und ZDF berichten „über die Lage vor Ort“ oft nicht von „vor Ort“, sondern aus Nachbarstaaten und hunderte oder tausende Kilometer entfernt. Woher sie „ihr Wissen“ haben, wird meistens nicht deutlich.
 
Nicht nur bei der so genannten „Ukraine-Krise“ wurden und werden den westlichen Medienkonsumenten Behauptungen und Vermutungen als wahre Fakten präsentiert. Was der nicht demokratisch gewählte Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko, in seinem Parlament oder in den Pressemitteilungen geäussert hat, war für die Tagesschau Wahrheit. Der russische Ministerpräsident Wladimir Putin wurde als Kriegstreiber tituliert, der die Staaten an seinen Grenzen überfallen und okkupieren wolle. Mit haltlosen Anschuldigungen werden Ängste geschürt. Das naive „Freund-Feind-Bild“ des Kalten Kriegs wird wieder herbeigeschworen: Putin der Böse und Barack Obama der Gute.
 
Momentan steht der „gerechte Kampf“ gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat (IS)“ zentral in den Medien. Ich will nicht bestreiten, dass es sinnvoll ist, gegen Eroberer vorzugehen, wie es sie immer in der Geschichte gegeben hat, seitdem es Territorialkonflikte oder so genannte Glaubenskriege gibt, beispielsweise der Vorstoss der Hunnen oder der Türken im Mittelalter bis zu den Eroberungskriegen Nazideutschlands und der USA.
 
Als Hauptgrund wird die „Gefährdung der freien westlichen Welt“ angegeben und durch einzelne Aktionen der Terrororganisation in Frankreich und Algerien gerechtfertigt.
 
Bei der Bekämpfung des Terrors sind alle Mittel recht: Kommen bei den Bombardements Zivilisten ums Leben, wird das als Kollateralschaden bezeichnet.
 
Die Zusammenarbeit mit Syrien, in dem ein grausamer Bürgerkrieg herrscht, ist plötzlich richtig, obwohl noch vor kurzer Zeit der dortige Machthaber, Baschar al-Assad, ebenso negativ in den Schlagzeilen stand wie momentan Putin. Ja, sogar die Bombardierung von Ölraffinerien, angeblich, um der IS den Geldhahn zuzudrehen, ist auf einmal militärisch notwendig.
 
Bei der Lieferung von Waffen an die Kurden wird in Kauf genommen, dass sie nach einer Beendigung des Konflikts in andere Hände geraten und wiederum gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt werden könnten.
 
Über die hinter diesem Militäreinsatz liegenden Interessen, besonders jene der USA; davon wird kein Wort in den Medien verlautet. Nur eine Überlegung: Der verstärkte Einsatz von Fracking in den USA beschert dem Land Öl, das exportiert werden soll. Deshalb kann doch eine Reduzierung konkurrierender Ölvorkommen nur willkommen sein!
 
Nach Beendigung des Kalten Kriegs geht es wieder einmal um die Aufteilung der Welt in Machtblöcke. Das funktioniert nur, wenn die jeweilige Konkurrenz in Misskredit gebracht wird.
 
Deutschland befindet sich in einer Zwickmühle. Einerseits ist die Wirtschaft stark abhängig von den USA, andererseits wollen die Politiker sich nicht in Kriegshandlungen einbeziehen lassen, abgesehen davon, dass zurzeit zu Tage tritt, wie marode die technische Ausstattung der Bundeswehr ist.
 
Dass sich Deutschland aus dem Konflikt heraushalten könnte, wird nicht in Betracht gezogen. Einer irgendwie gestalteten Beteiligung, darauf wird die Bevölkerung durch die Berichterstattung eingeschworen, könne sich ein Land wie Deutschland nicht entziehen, heisst es.
 
Willy Wimmer, CDU-Politiker, schreibt auf der kritisch eingestellten Website www.heise.de:
 
„Die Obama-gesteuerte Destabilisierung Europas und des Nahen Ostens hat sich Ziele gesetzt. Geografisch sehen wir schon seit einer Vielzahl von Jahren, dass bei allen Kriegen südlich der russischen Landesgrenzen das eigentliche Ziel Russland selbst ist. Viele haben es nicht für möglich gehalten, mittels Sanktionen auch ein so grosses Land wie Russland es zweifellos ist, überhaupt angehen zu können. Belgrad ja, aber Moskau… Wie schnell das geht, sehen wir in diesen Monaten. Und eines ist dabei sicher: Sollte diese Operation gelingen, wird man sich das in Peking und Neu Delhi schon gemerkt haben, bevor die Europäer überhaupt verstanden haben werden, was da abläuft. Das nennt man in Washington vermutlich ‚asymmetrische Friedensgestaltung’."
 
Wimmer nennt die USA-Politik, bei der neben Syrien auch Saudi-Arabien „mit ins Boot gezogen“ wird, „eine neue Form des ,Terror-franchising’, das es ihnen anschliessend erlaubt, auch noch Teile der Welt in Koalitionskriegen diesen Formationen auf den Hals zu hetzen.“
 
Sich ein neutrales Deutschland zu wünschen, ist irreal. Sich Politiker zu wünschen, die wachen Auges Machtkonstellationen beobachten, darüber reden und in ihre Entscheidungen einbeziehen, sollte möglich sein. Ab und zu gibt es diesbezüglich „Lichtblicke“, aber eher verhalten und ohne Durchschlagskraft, etwa von der Partei „Die Linke“.
 
Von den Nachrichtensendungen abweichende Überlegungen sind momentan im Fernsehen nur den politischen Kabarett-Sendungen vorbehalten. Und die werden öfters dafür „von oben“ gerügt.
 
Es reicht nicht, sich um 20 Uhr vor den Fernseher zu setzen und sich die „Tagesschau“ anzusehen. Informiert sein zu wollen, erfordert mehr!
 
 
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