Textatelier
BLOG vom: 23.10.2013

Die Entraco in Biberstein, die den Lärm in Schranken weist

Autor: Walter Hess, Publizist, Biberstein AG/CH (Textatelier.com)
 
Von der Terrasse im oberstein Stockwerk des neuen Geschäfts- und Wohnhauses an der Kirchbergstrasse 58 in Biberstein AG überblickt man prägnante Elemente der Aarelandschaft: die gebogene Brücke über die Aare (Teil des Staffeleggzubringers, der zum Übergang ins obere Fricktal/Basel führt), sodann eine dem Talverlauf folgende Starkstromleitung zum KW Rupperswil-Auenstein, die mauerartigen, abgetreppten Wohnhochbauten der Aarauer Telli, die quer im Talgrund stehen, bis hin zur aargauisch-luzernischen Hügellandschaft, wie sie die Eiszeit modelliert hat, und weiter zu den Alpen. Die Aare, die den Vordergrund bildet, ist hier mit einem Auenlandschaft-Ufer versehen worden, wie es sich unter den heutigen Randbedingungen ergab.
 
Das Landschaftsgemälde dient der Firma ENTRACO AG, die am 18.10.2013 ihr 25-Jahre-Bestehen feierte, als Sinnbild. Obschon ihr Gründer, Hansruedi Schwarz (heute Verwaltungsratspräsident), in Biberstein ansässig ist, dürfte es doch wenigen Einwohnern gelingen, die als Firmenname verwendete Abkürzung zu entschlüsseln. Sie bedeutet ENgineering TRAding COnsulting (Ingenieurwesen, Handel, Beratung) und weist auf die vielgestaltige Ausrichtung des Unternehmens hin. Das Unternehmen sieht seine Aufgabe im Anbieten von „qualitativ hochstehenden Lösungen und Produkten“ (Leitbild). Darunter wird das Eingehen auf die wirtschaftlichen Kundenbedürfnisse, die Berücksichtigung von deren kulturellen Unterschieden und die Wahrung der ökologischen Aspekte in Bezug auf Lösungen und Produkte verstanden.
 
Konkretisiert wird diese allgemein gehaltene Beschreibung durch die Tätigkeit im Fachgebiet Lärmschutz, welche seit Januar 2013 tätig ist. Obschon der Umweltschutz die Umwelt schützt, wird hier nicht der Lärm, sondern das Bedürfnis nach Ruhe so weit als immer möglich hochgehalten, das heisst, geschützt. Dementsprechend waren zahlreiche Lärmschutzfachleute zu den Feierstunden nach Biberstein gekommen, um sich vor allem in direkten Gesprächen über die Visionen der Firma zu informieren. Der Bereich Lärmschutz wird vom diplomierten, freundlichen ETH-Umweltingenieur Pueng That, einem gebürtigen Kambodschaner, geleitet. Bereits nach knapp 10 Monaten können dank des erfahrenen Teams, das in früheren Tätigkeiten Erfahrungen sammelte, anspruchsvolle Referenzprojekte vorgewiesen werden. Die Mitarbeiter sind gehalten, unternehmerisch zu handeln und sollen kostenbewusst, effizient und flexibel sein.
 
Lärmschutz-Fachleute
Am Jubiläumsanlass waren alle 8 Mitarbeiter der Sektion Lärmsanierung des Kantons Aargau (Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Unterabteilung Realisierung) unter der Leitung von Hanspeter Gloor vertreten. Aus dem Kanton Luzern angereist war Werner Stalder vom Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement (BUWD), Dienststelle Verkehr und Infrastruktur (vif), Abteilung Planung Strassen. Vom Bundesamt für Umwelt BAFU waren mit Dr. Sophie Höhn und Simon Steiner die Sektionsleiterin sowie einer ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiter anwesend. Daneben waren einige Gäste von privaten Ingenieurbüros vertreten: Dominik John, AF Consult Switzerland AG, Daniel Gysin, A. Aegerter & Dr. O. Bosshardt AG, Nadine Meyer, H & M Lärmschutz GmbH, Robert Wernli, Ackermann & Wernli AG.
 
Lärmarm und unaufdringlich wirkte die beruhigende Musik des Aarauer Gitarren-Duos Agua Fresca, bestehend aus Ruedi Vögeli und Stephan Hunziker, das den Anlass zwischen Terrasse und Innenraum mit mediterraner Musik berieselte. Eine Paella nach der Art von Valencia mit Crevetten und Hühnerfleisch, der grosskörnige Reis, mit Kurkuma schön gefärbt und aromatisiert, und auch ein Steinpilzrisotto (Joachim Östringer vom Partyservice Staubli aus Bremgarten AG bereitete all das zu) fügten sich in diese berauschende Welt der Töne ein, weitere Sinne ansprechend.
 
Erfahrungen aus der Statron
Hansruedi Schwarz, Gründer der Statron AG, ein bekanntes Unternehmen zur Sicherung der elektrischen Stromversorgung, das in 12 Ländern 150 Mitarbeiter beschäftigt und u. a. für Shell, Petronas, Samsung, ABB, Alstom und Axpo tätig ist, hat 2012 die Nachfolge geregelt. Dies erlaubte und erlaubt ihm, sich neuen Aufgaben zu widmen. Er bringt nun zusammen mit dem Entraco-Team seine Erfahrungen in andere Marktsegmente ein. Dem Unternehmer geht es nie um ein stürmisches, sondern in jedem Fall um ein moderates, nachhaltiges Wachstum.
 
Entwicklungshilfe in Afghanistan und Pakistan
Dazu passen Hansruedi Schwarz’ Beziehungen zur 84-jährigen Elizabeth Neuenschwander aus Bern, die unter schwierigsten Umständen ein privates Hilfswerk in Afghanistan und Pakistan leitet und hier ihr Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ lebt. Sie wurde als Ehrengast eingeladen. Frau Neuenschwander ist seit Jahrzehnten in der Entwicklungshilfe tätig. Sie lehrt u. a. Frauen in Frauentrainingscentern an 2 unterschiedlichen Orten das Nähen. Hierfür hat sie bereits den Erwerb von 7200 einfachen Nähmaschinen mit Handkurbel im Wert von je 50 CHF ermöglicht. Sie kommt ohne Administration aus, zahlt alle Spesen selber. „Ich habe ja noch die AHV“, sagte sie mir und fügte bei: „Ich brauche keine teuren Hotels und nicht jeden Monat neue Kleider.“ Deshalb kommt jeder Spendenfranken hilfsbedürftigen Menschen zugute. Dank der Spenden war sie in einem ihrer jüngsten Projekte in der Lage, ein neues Schulhaus aufzubauen, einer der jüngsten Marksteine ihrer segensreichen Tätigkeit. Mit einem monatlichen Budget von 6000 CHF (exkl. Lehrmittel) betreut sie dort 1400 Schüler (Internet: www.elizabeth.ch).
 
Zugunsten des Hilfswerks erhielten die Teilnehmer den Kalender 2014 mit Fotos, welche von Elisabeth Neuenschwander an den Orten ihres Wirkens aufgenommen wurden.
 
Vor rund 1 Monat kam Elizabeth Neuenschwander aus Kabul in die Schweiz zurück, brachte eine Mittelohrentzündung mit und hat seither mehr Mühe mit dem Gehör; das Hörgerät muss sie auf laut stellen, wodurch auch unerwünschte Geräusche verstärkt werden. Die neue Lärmschutz-Ausrichtung der Entraco wird hoffentlich auch ihr etwas Linderung bringen.
 
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