Textatelier
BLOG vom: 01.05.2011

Mit Vorsprung in den Frühling – ohne Wenn und Aber

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
 
Die ersten warmen Frühlingstage haben mich befeuert: Ich habe den Garten für den festlichen Einzug des Frühlings vorbereitet – mit Spaten, Hacke und Gartenschere. Inzwischen sind die Osterglocken und Hyazinthen schon verblüht. Tulpen, Glockenblumen und Vergissmeinnichte haben sie abgelöst und auch der Löwenzahn. Die gelben Blüten des Löwenzahns sind mir lieb: Sie markieren die Stellen, wo ich ihre gezähnten Blätter sammle. Fast täglich geben wir sie dem Salat zu – gestern wurden sie dem „Salade Niçoise“ beigemischt. Ich mag ihren leicht bitteren Nachgeschmack. Ausserdem machen sie mich schläfrig. Mit etwas Wein genossen, schlafe ich nachher wie ein „Buschi“ (Kleinkind). Auch habe ich den Birken etwas Saft abgezapft (siehe Blog 19.03.2011: Londoner Lebensmittelmesse [ife]: Einige Eindrücke), habe dieses Unterfangen bald wieder als zu umständlich aufgegeben.
 
Die Sitzbank unterm Baumschatten ist abgewaschen und neu gestrichen. Auch die Fliesen sind geschruppt. Schon mehrmals konnten wir die Mahlzeiten draussen geniessen. Nach dem langen Winter sind die Rebenknospen geplatzt und entfalten ihre Blätter. Allerlei Gesträuch und Bäume spenden ihren Blütensegen. Hin und wieder überfliegen vom nahen Wimbledon Common Enten mit viel Gequak unseren Garten. Zur Tafelmusik trillert eine begabte Amsel, vom Gepiepse anderer Singvögel begleitet.
 
Ich muss zugeben: Ich lasse mich gegenwärtig von den Jammernachrichten aus aller Welt weder ärgern noch entsetzen. Hin und wieder, so glaube ich, sind besinnliche Gedanken angebracht, besonders im Frühling und in meinem Geburtsmonat.
 
Welche Gedanken stimmen besinnlich und fröhlich? Jene, die mit der Natur verbunden sind und mit der Kunst, der Lebenskunst, verknüpft sind.
 
Aphorismen
Hierzu einige Aphorismen:
 
Schlage stille Wege ein – unterwegs zur Lebensfreude.
 
Mit verbissenem Mund kann niemand lachen.
 
Auch das Herz braucht Fastentage, damit es sich wieder füllen kann.
 
Wer sich bloss mit Dingen befasst, hat nicht erfasst, was unfassbar  jenseits der Dinge liegt.
 
Er fand ein „Aber“ an jedem Ding. Aber das Ding gewann abermals.
 
Wer den Fussstapfen eines Meisters folgt, meint, er sei selbst ein Meister. Doch der wahre Meister bleibt ihm Fussstapfen voraus.
 
Verberge deine Überlegenheit. Damit vermeidest du viel Gezänk und Widerspruch – und wirst erst noch als überlegen anerkannt.
 
Wer in fliessendes Wasser guckt, dessen Gesicht zerfliesst. Erkenne dich im stillen Gewässer.
 
Der beschwerlichste Weg ist gangbar, wer seinem Leitstern folgt.
 
Erkläre, was du kannst; erkenne, was du nicht verstehst.
 
Bemühungen gelten nichts – Ergebnisse allein zählen.
 
Wessen Gemüt dotterweich ist, umschale es, damit es niemand ausschlürfe.
 
Dilemma: Seine Fahrkarte stimmte nicht mit seinem Ziel überein.
 
Verdriesse nicht. Gehe unverdrossen und zuversichtlich deinem Ziel entgegen. Ob du es erreichst oder nicht, ist einerlei.
 
Hindernisse und Niederlagen stärken auf die Dauer, solange der Wagemut erhalten bleibt.
 
Gespenster erscheinen nur dem Furchtsamen.
 
Versäume die Gegenwart nicht der Vergangenheit oder Zukunft wegen.
 
Um etwas zu bewirken, muss man sich viel bewegen.
 
 
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