Textatelier
BLOG vom: 16.01.2009

Israels abscheuliche Razzia: Kriegsverbrechen in Gaza

Autor: Emil Baschnonga, Aphoristiker und Schriftsteller, London
 
Am Donnerstagabend, 15.01.2009, entnahm ich den Nachrichten, dass die israelitische Armee mit Phosphor-Bomben das UNO-Distributionszentrum in Gaza in Brand gesteckt hat. Tonnen von bitter benötigten Lebensmitteln und Medikamente wurden dabei vernichtet. Warum? Einzig, weil Hamas von dort aus, so behaupten die israelitischen Streitkräfte, Feuer eröffnet hätten. Eine pechschwarze Wolke entstieg diesem Bombenattentat. Dies gehört Israel als Kriegsverbrechen angekreidet.
 
Inzwischen sind im 19-tägigen Krieg über 1000 Palästinenser ums Leben gekommen, ein Drittel davon Kinder. 4700 Menschen wurden verletzt. Wie viele davon sind schwer verletzt? Im starken Gegensatz beliefen sich die Todesopfer auf israelitischer Seite auf 13, wovon 10 Soldaten und 3 Zivilisten. Selbst Israel bestreitet (vorderhand) diese monströsen Zahlen nicht. Gleich auf welcher Seite, ist jedes Todesopfer unter der Zivilbevölkerung eines zu viel.
 
Israel behauptet, Waffen nach internationalem Recht eingesetzt zu haben, obwohl das Land das Protokoll 1 der Genfer Konvention nicht unterzeichnet hat. Mit weissem Phosphor angereicherte Bomben und Granaten dürfen nicht in dichtbesiedelten Gebieten eingesetzt werden. Punktum. Gaza ist dicht besiedelt. Somit hat Israel ein weiteres krasses Kriegsverbrechen begangen.
 
In diesem Krieg übersieht Israel, dass die Hamas die Wahl im Januar 2006 gewonnen hat und u. a. heute auch für die palästinensischen Spitäler und Universitäten verantwortlich ist, die ebenfalls von Israel bombardiert wurden. Gewiss ist Israel berechtigt, sich gegen die „Freiheitskämpfer“ und ihre Raketen (die meistens ihr Ziel verfehlen) zu wehren – doch nicht auf diese abscheuliche Art und Weise.
 
Extremisten herrschen gnadenlos auf beiden Seiten: Hamas und Hebdollah (Hisbollah) auf der einen, Zionisten auf der anderen Seite. Einst lebten Juden und Palästinenser, ehe der Judenstaat gegründet wurde, friedfertig, wohl nicht miteinander, doch immerhin nebeneinander. Einbezogen waren auch die Christen. In Palästina wird der Anteil von Christen auf 1.5 % geschätzt, in Israel sind es rund 10 %, teils erklärbar, da jüdische Einwanderer aus konfessionell gemischten Ehen ebenfalls Aufnahme fanden. Höchst nachdenklich stimmt, dass alle 3 Religionen in diesem Teil des Nahen Ostens fast gleichzeitig entstanden sind. Ob Bibel, Talmud oder Koran, teilen diese Religionen viele dem Frieden förderliche Gemeinsamkeiten, die von den emotionell überladenen Hasstiraden der Politiker auf beiden Seiten aus allen Fugen gesprengt werden.
 
Gaza wurde mit dem Warschauer Ghetto verglichen. Gaza ist ringsum von Israel umzingelt und eingekesselt. Die Grenzen sind gesperrt. Kein Journalist darf nach Gaza einreisen. Die Zufuhr von lebenswichtiger Ware ist von Israel unterbunden worden. Damit wird die ökonomische Grundlage von Gaza abgewürgt. Auch dieses brutale Vorgehen muss Israel als ein Kriegsverbrechen angekreidet werden.
 
Erst jetzt werden diese Schandtaten, von den Rädelsführern in Israel ausgelöst, auch vom UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon als Frevel („outrage“) bezeichnet, indessen die USA nach wie vor auf dem Zaun hocken. Inzwischen setzt Israel hemmungslos die „disproportionale“ (asymmetrische) Bombenrazzia fort.
 
Israel hat nach meiner Meinung den Krieg verloren. Auch die Weltöffentlichkeit vertritt zunehmend diese Meinung. Daraus entspringt leider kein Frieden, sondern es werden einzig und allein neue Terrorwellen ausgelöst. Weder die Briten noch die Amerikaner sollten Friedensmissionen bevormunden, da ihre Glaubwürdigkeit wegen ihren Kriegen in Irak und Afghanistan stark angeschlagen ist.
 
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