Textatelier
BLOG vom: 21.08.2006

Merkwürdige Kriegsbräuche: Verursacherprinzip unbekannt

Autor: Walter Hess
 
Das westliche Denken hat merkwürdige Auswüchse hervorgebracht: Die militärisch und atomar hochgerüsteten Mächte wie die USA, Israel und Grossbritannien dürfen ganze Länder verwüsten, Zivilisten (inklusive Kinder) umbringen, verhaften und foltern (selbst Israel gehört laut der israelischen Menschenrechtsorganisation B’Tselem zu den Folternationen), ohne je zur Rechenschaft gezogen zu werden.
 
Die USA haben unter anderem in den 1960er-Jahren Vietnam verwüstet (mit Chemiegiften und Napalmbomben), in den letzten Jahren zusammen mit Grossbritannien und anderen Vasallen den Irak massakriert, und neuerdings schaute die Weltöffentlichkeit wochenlang zu, wie Israel neben dem Gazastreifen auch den Libanon zertrümmerte. Anschliessend wurde in vielen Ländern für die notleidende Bevölkerung international gesammelt, und die Kriegsverbrecher bestimmen, ob und wie viel humanitäre Hilfe überhaupt zugelassen wird. Inzwischen herrscht eine brüchige Waffenruhe; Israel mochte sie aber nicht einhalten, lancierte Scheinangriffe und und führte dann wieder eine Militäraktion durch, angeblich um Waffenlieferungen an die Hisbollah zu verhindern. Uno-Generalsekretär Kofi Annan zeigte sich von der Verletzung der mühsam erzielten Waffenruhe durch Israel „tief betroffen". Israel ist sich keiner Schuld bewusst, wie immer. Frage: Wer verhindert eigentlich Waffenlieferungen an Israel? Woher kommen diese Massen an Bomben? Kennt dieses Israel denn wirklich keine Dimensionen der Moral? Die geflüchteten Libanesen kehren heim – zu Trümmerhaufen, zu zerstörten Lebensgrundlagen, zu ölverseuchten Küstenlandschaften. Und es verhindert, dass der Ölteppich eingedämmt werden kann.
 
Man verstehe mich richtig: Ich bin aus vollem Herzen dafür, dass unschuldigen, von Kriegsmassakern betroffenen Menschen, soweit sie die Bomben überlebt haben, jede nur erdenkliche Hilfe erhalten; man kann da gar nicht genügend tun, besonders auch für jene Menschen, die von den vermutlich eingesetzten „Directed Energy“-Waffen (Waffen mit gerichteter Energie) und chemischen und/oder biologischen Wirkstoffen verstümmelt und in ihrer Gesundheit schwer geschädigt wurden. Darauf, dass Israel mit solchen geächteten, himmelschreienden Waffen experimentiert, weisen zumindest die Körper von Betroffenen mit abgestorbenem Gewebe hin, die im Übrigen keine sichtbaren Wunden erkennen lassen (Quelle: www.globalresearch.ca
„New and unknown deadly weapons used by Israeli forces ,direct energy’ weapons, chemical and/or biological agents, in a macabre experiment of future warfare” von Prof. Paola Manduca, Genua).
 
Wieso aber müssen nicht die Verursacher von all dem unsäglichen Leid für eine (soweit überhaupt mögliche) Wiedergutmachung geradestehen? Oft haben die Opfer lebenslang an den Folgen zu leiden. Nur wenn die Täter für ihre Taten zur vollen Rechenschaft gezogen würden, wie das in jedem vernünftigen Justizsystem zu den Selbstverständlichkeiten gehört, könnten die Nationen, die vor keinem Kriegsverbrechen zurückschrecken, zur Räson gebracht werden, wenn ihre Vernunft schon unterentwickelt ist. Ist denn das westliche Denken total vernebelt?
 
Statt solche Nationen zu verurteilen und zu ächten, wird weiterhin mit ihnen paktiert. Und sie sind es sogar noch, welche Uno-Resolutionen wie die absolut einseitige Resolution 1701 entscheidend mitbestimmen, die sich über alle Verbrechen gegen die Menschlichkeit hinwegsetzt, das heisst diese nicht einmal erwähnt. Die Böcke können nach Lust und Laune nicht nur verwüsten, sondern hinterher auch noch politisch gärtnern, nach den US-amerikanischen Anweisungen, der Weltzentrale der Kriegstreiber. Und man setzt sich sogar mit fadenscheinigen Begründungen über die eigene Resolution hinweg. Massaker sind doch keine geeigneten Mittel, um Frieden herbeizuführen. Ist der Friede überhaupt gefragt?
 
Eine Gesellschaft, die solch ein beschämendes Verhalten stillschweigen billigt, macht sich mitschuldig. Der öffentliche Protest ist bisher bescheiden geblieben. Zu den Einsichtigen gehören immerhin die Juden in Frankreich, die gegen die tödliche Offensive von Israel im Libanon protestiert haben. Und der israelische Schriftsteller Uri Avnery mochte dem Wahnsinn des Mordens nicht mehr zusehen. In einer Botschaft ans libanesische Volk sagte er, er schäme sich abgrundtief für all das, was Israel dem Nachbarvolk antue, für alle die Verwüstungen.
 
Ansonsten wird Israel weiterhin mit Glaceehandschuhen angefasst. Von Gerechtigkeit und Wiedergutmachung wagt niemand zu sprechen. Und das ist ein weiterer Skandal. Ein Riesenskandal.
 
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