Nilgänse und ihre Verwandtschaft mit Enten
Autorin: Elisabeth Faber, Hobbyfotografin, Freiburg i. Breisgau
Herkunft und Namengebung
Nilgänse (Alopochen aegyptiaca ) wurden im 18. Jahrhundert als Ziervögel geschätzt und aus Afrika für Parks und Zoos nach Europa importiert. Geflohene Tiere aus Haltungen verbreiteten sich in Europa und fanden dort eine neue Heimat. Hier besiedeln sie heute viele Parks, Wiesen, Flüsse und Seen.
Nilgänse gehören zur Gattung der „Alopochen“, auf Deutsch „Fuchsgänse“. Vermutlich bezieht sich diese Bezeichnung auf die rotbraune Färbung des Rückengefieders, die an einen Rotfuchs erinnert.
Die Artbezeichnung „Nilgans“ leitet sich ab von ihrer ursprünglichen Heimat am Fluss Nil. Die lateinische Bezeichnung „Alopochen aegyptiaca“ bezieht sich auf das Herkunftsland Ägypten.
Aussehen
Die Nilgans fällt auf wegen der dunkelbraunen Umrandung ihrer Augen und wegen der rotbraunen Färbung des Rückengefieders. Auf der unteren Brustpartie ist ein dunkler Fleck zu sehen. Die Beine sind rosa und lang. Männchen und Weibchen sehen gleich aus. Die Männchen sind etwas größer als die Weibchen.
Nilgänse haben eine Flügelspannweite von 134 bis 154 cm, sind 1 bis 4 kg schwer und werden 15 bis 25 Jahre alt.
Halbgänse
Gänse und Enten haben viele Gemeinsamkeiten, jedoch auch deutliche Unterscheidungsmerkmale.
Halbgänse wie zum Beispiel Nilgänse zählen zu einer Artengruppe, bei der Merkmale von Gänsen und Enten vorkommen.
Merkmale der Gans:
- Männliche und weibliche Gänse unterscheiden sich äußerlich kaum.
- Gänsepaare bleiben sich ein Leben lang treu.
- Beide Eltern kümmern sich um den Nachwuchs.
- Gänse zählen zu den Vegetariern.
Merkmale der Ente:
- Enten sind keine reinen Vegetarier.
- Männchen und Weibchen sehen unterschiedlich aus.
- Das Federkleid der Männchen ist farbenfroher als bei den Weibchen.
Nilgänse sind näher mit den Enten verwandt als mit den Gänsen.
Lebensraum
Nilgänse können sich an unterschiedliche Umgebungen anpassen. Sie benötigen ein Gewässer, zum Beispiel einen See, einen Teich, einen Fluss oder einen Kanal. Nilgänse bauen Nester in Wiesen, auf Steinen, in Bäumen oder auch in Gebäuden. Einige nutzen auch verlassene alte Nester, um ihren Nachwuchs unterzubringen.
Fortpflanzung
Nilgänse bleiben in der Regel ihr Leben lang mit demselben Partner zusammen. Das Weibchen baut meist das Nest und legt fünf bis zwölf Eier. Die Brutzeit dauert etwa 30 Tage. Das Männchen hält sich in der Nähe auf und bewacht das Nest. Das Nest wird in Baumhöhlen, alten Greifvogelhorsten oder Krähennestern, auf Astgabeln oder als Bodennest in Höhlungen im Flussufer oder verborgen unter Gebüsch angelegt Es besteht aus Pflanzenteilen der Umgebung und wird mit weichen Federn ausgekleidet.
Nilgänse sind Nestflüchter. Dieser Name meint Vogelarten, deren Küken bereits weit entwickelt und voll befiedert aus dem Ei schlüpfen und das Nest sehr bald verlassen. Ihre Augen sind nach dem Schlüpfen bereits geöffnet, und das Gehör ist voll entwickelt, zudem können die Küken sofort laufen und schwimmen.
Die Küken oder Gössel werden einige Wochen lang von ihren Eltern betreut. Nach rund neun bis zehn Wochen erreichen sie die vollständige Selbstständigkeit.
Nahrung
Nilgänse ernähren sich überwiegend vegetarisch von Gräsern, Samen, Blättern, Gemüse oder Getreidekörnern, teilweise auch von Würmern und Heuschrecken.
Feinde
Ausgewachsene Nilgänse haben in Europa kaum natürliche Feinde. Gelege werden vereinzelt vom Fuchs gefressen. Küken können hin und wieder Opfer von Rabenkrähen und Greifvögeln sein.
Text und Fotos: Elisabeth Faber
https://nilgans.org/die-halbgans-halb-gans-halb-ente/
https://www.nabuzentrum-leiferde.de/tiere-im-zentrum/nilgans/
https://baden-wuerttemberg.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/arten/24754.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Nilgans
https://wp.wildvogelhilfe.org/artbestimmung/nilgans/
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